Ostern Ascona verhängt als erste Tessiner Gemeinde eine Maskenpflicht

evpf, sda

16.3.2021 - 23:54

Menschen stehen am 1. März 2021 vor einer Gelateria auf der Seepromenade in Ascona Schlange.
Menschen stehen am 1. März 2021 vor einer Gelateria auf der Seepromenade in Ascona Schlange.
Bild: Keystone/Ti-Press

Das Tessin wappnet sich für die Frühlingsferien: Ascona verhängt als erste Gemeinde ein Maskenobligatorium im Freien. Die Schutzmassnahme ist auch in Locarno und Lugano ein Thema.

16.3.2021 - 23:54

Ascona hat am Dienstagabend als erste Gemeinde im Tessin ein Maskenobligatorium im Freien verhängt. Dieses gilt ab Mitte der kommenden Woche im Ortskern sowie auf der Piazza am See. Das Maskenobligatorium im Freien solle ein «covidfreies Ascona» möglich machen, erklärte Gemeindepräsident Luca Pissoglio auf Anfrage von Keystone-SDA.

Der Gemeinderat wolle die Basis für «verantwortungsvolle Ferien» in Ascona schaffen und habe im Sinne der Gesundheit von Touristen und Einheimischen entschieden.

Neben Ascona haben auch bereits die Städte Locarno und Lugano über ein allfälliges Maskenobligatorium diskutiert. Locarno hat sich ebenfalls am Dienstag gegen einen solchen Schritt entschieden. Es würden jedoch neu Schilder aufgestellt, die auf die Verordnung auf Bundesebene hinweisen, sagte Gemeindepräsident Alain Scherrer auf Anfrage.

Die Verordnung sieht ein Maskenobligatorium in belebten Fussgängerbereichen von urbanen Zentren, Dorfkernen und Wintersportorten vor. Überdies ist in Bereichen des öffentlichen Raums eine Maske obligatorisch, «sobald es zu einer Konzentration von Personen kommt, bei welcher der erforderliche Abstand nicht eingehalten werden kann».



Lugano entscheidet in kommenden Tagen

Die Stadt Lugano will dem Vernehmen nach in den nächsten Tagen über ein allfälliges Maskenobligatorium entscheiden.

Angelo Trotta, Direktor von Ticino Turismo, beobachtet die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen wachsam. «Wir hoffen auf Tourismus», sagt Trotta dem «Blick». «Aber wir wissen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist.» Die Saison müsse an Ostern starten, so Trotta weiter. Die Branche habe zu lange gelitten. Er appelliere an die Verantwortung sowohl der Gäste als auch der Einheimischen. Trotta hält seinen Kanton laut «Blick» für ein sicheres Reiseziel. Er erwarte die Öffnung der Terrassen, die Hotels und Restaurants hätten dafür Sicherheitskonzepte erarbeitet.

Laut dem Bericht verfolge die Kantonsregierung aber «mit Skepsis» einige der vom Bundesrat angekündigten Lockerungsschritte. Seit Wochen würden im Tessin die Infektionszahlen steigen, heisse es in einer offiziellen Stellungnahme. Nun sei Vorsicht geboten. Selbst Veranstaltungen von bis zu 150 Menschen im Freien halte der Tessiner Staatsrat beispielsweise für voreilig. Zudem fordere er vom Bundesrat mehr Kontrollen an den italienischen Grenzen.



Besorgte Blicke über die Grenze

Das Tessin verfolgt auch die Entwicklung in Italien mit Sorge. In zehn Regionen und autonomen Provinzen wurde aufgrund in die Höhe schnellender Infektionszahlen am Montag wieder der Lockdown verhängt. Auch die an das Tessin grenzende Lombardei gehört wieder zu den sogenannten roten Zonen. «Natürlich macht uns das Sorgen, was in der Poebene und vor allem in der Lombardei passiert, weil die Durchlässigkeit der Grenze hoch ist», sagte Regierungspräsident Norman Gobbi bereits Anfang März gegenüber «RSI». «Wir haben bei der ersten Welle  vor einem Jahr deutlich gesehen, dass das Virus offensichtlich aus dem Süden kam.»

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